Wie mobile Videoformate strategisch Aufmerksamkeit schaffen – und was Unternehmen daraus lernen sollten

In einer Zeit, in der Medienkonsum jederzeit und überall möglich ist, wird Aufmerksamkeit zur knappen Ressource. Während Konsument:innen täglich zwischen Streamingdiensten, Social Media, Podcasts und Newsfeeds wechseln, wird es für Unternehmen zunehmend schwieriger, die richtigen Botschaften zur richtigen Zeit zu platzieren – und damit echte Wirkung zu erzielen.

Für Unternehmen stellt sich eine zentrale Frage: Wie lassen sich Kommunikationsstrategien neu denken, um unter fragmentierten Bedingungen dennoch Orientierung, Wirkung und Markennähe zu schaffen? Eine der vielversprechendsten Antworten lautet: On-the-Go Video.

Der Bruch mit klassischen Medienlogiken

Lange war lineares Fernsehen das Medium der Wahl, wenn es um große Reichweiten und visuelle Markenwirkung ging. Doch heute zeigen die Zahlen ein anderes Bild:

  • Nur noch rund 45 % der gesamten Medienzeit entfällt auf werbefinanzierte Formate – ein signifikanter Rückgang gegenüber 58,5 % im Jahr 2017.

  • Gleichzeitig steigt die Anzahl der Videoquellen pro Haushalt, was zu einer massiven Fragmentierung führt. Nutzer:innen konsumieren Inhalte über mehr als zehn Plattformen – oft gleichzeitig.

Diese Entwicklung hat tiefgreifende Konsequenzen:

  • Werbewirkung verpufft, weil Werbezeit und Kaufzeit nicht mehr synchron sind.

  • Aufmerksamkeit wird zum Zufall.

  • Klassische Medienkäufe liefern sinkende Effizienz bei gleichbleibendem Budgeteinsatz.

Die Annahme, man könne durch Präsenz allein Wirkung erzielen, hat ausgedient. Es braucht neue Logiken.

Was ist On-the-Go Video – und warum ist es relevant für Unternehmen?

On-the-Go Video bezeichnet bewegte Bewegtbildformate, die Konsument:innen außerhalb des eigenen Zuhauses in natürlichen Alltagssituationen begegnen – etwa beim Tanken, im Taxi, an Verkehrsknotenpunkten oder in frequenzstarken Einkaufsumfeldern. Es handelt sich dabei nicht um passive Reichweitenverlängerung, sondern um einen aktiven Bestandteil moderner Omnichannel-Strategien.

Charakteristika von On-the-Go Video:

  • Visuelle Dominanz: Full-Sight, Sound & Motion – also Bewegtbild mit Ton und Interaktion.

  • Kontextintegration: Inhalte werden in den Tagesablauf eingebettet – in Momenten hoher Aufmerksamkeit.

  • Aktivierungspotenzial: Die Werbebotschaft erreicht Menschen in Bewegung – oft kurz vor einer Kaufentscheidung.

  • Messbarkeit: Kampagnenerfolge lassen sich über Sales Uplift, Store Visits und Conversion Rates belegen.

Die vier Säulen strategischer Wirkung

On-the-Go Video bietet einen strategischen Mehrwert, der sich in vier zentralen Wirkdimensionen zeigt:

Inkrementelle Reichweite

In einem zunehmend gesättigten Medienumfeld gelingt es On-the-Go Video, Zielgruppen jenseits der üblichen Touchpoints zu erreichen. Eine Studie zeigt, dass die Kombination von klassischem TV mit On-the-Go Video eine +20 % höhere Reichweite bei identischem Budget erzielen kann – mit Fokus auf schwer erreichbare, mobile Zielgruppen.

Reale Aufmerksamkeit

Reichweite ist nur dann wertvoll, wenn sie Aufmerksamkeit erzeugt. Und genau hier brilliert das Format:

  • 95 % der Impressionen werden tatsächlich gesehen (Lumen Eye Tracking).

  • Die Sichtkontakte erfolgen ohne Second Screen – im Gegensatz zu Social Media oder CTV.

  • Der situative Kontext (z. B. „Wartezeit beim Tanken“) sorgt für Fokussierung.

Ad-Effektivität durch Momentum

Ein Mensch auf dem Sofa, der Werbung sieht, ist ein „Objekt in Ruhe“. Ein Mensch unterwegs, kurz vor einem Einkauf – ein „Objekt in Bewegung“. Studien zeigen: Wer in der Stunde nach dem Tanken beworben wird, gibt 3,7-mal mehr aus als vergleichbare Nicht-Kund:innen.

Diese Erkenntnis berührt den Kern erfolgreicher Kommunikation: Timing schlägt Frequenz.

Messbarkeit in Echtzeit

Während viele Formate mit Blick auf Performance-Tracking hinterherhinken, lässt sich On-the-Go Video nahtlos messen:

  • Sales Lift & Brand Impact

  • Footfall Tracking & Geo-Conversions

  • Incremental Reach im Vergleich zu anderen Kanälen

Mit Partnern wie Foursquare, SambaTV oder Affinity Solutions lassen sich diese KPIs direkt in das eigene Performance-Reporting integrieren.

Strategien für Unternehmen: Wie On-the-Go Video in Ihre Kommunikationsarchitektur passt

On-the-Go Video entfaltet seine volle Wirkung, wenn es nicht als Add-on, sondern als integrierter Bestandteil Ihrer Kommunikationsarchitektur verstanden wird. Folgende Ansätze haben sich dabei als besonders wirksam erwiesen:

  • Hyperlokales Targeting: Ansprache auf Basis von Standortdaten und Kaufverhalten

  • Tageszeit- oder Wetterbasiertes Targeting: Kontextuelle Ansprache nach situativer Relevanz

  • Sequenzielles Messaging: Synchronisierung mit Mobile- oder CTV-Kampagnen

  • CTA-orientiertes Design: Conversion-Pfade klar führen: z. B. TinyURL, QR-Codes

  • Umfeldspezifische Kreativanpassung: Kampagnenbotschaften an reale Kontexte anpassen

Diese Kombination erlaubt es, die Zielgruppe entlang des Tagesverlaufs zu begleiten – von der Aufmerksamkeit zur Interaktion bis zur Conversion.

Warum Unternehmen jetzt handeln sollten

Der Einsatz von On-the-Go Video ist kein kreativer Nebenschauplatz – sondern eine unternehmerische Entscheidung mit strategischer Tragweite. Wer die Bedeutung von Sichtbarkeit und Timing im digitalen Zeitalter ernst nimmt, erkennt:

  • Klassische Formate verlieren Effizienz.

  • Konsument:innen sind unterwegs – und entscheidungsbereit.

  • Relevanz entsteht im Moment.

Lassen Sie Ihr Mediateam oder Ihre Agentur prüfen, wie On-the-Go Video gezielt in Ihre Omnichannel-Strategie integriert werden kann – gerade im Zusammenspiel mit Branding, Content, Social Media, PR und Performance-Formaten.

Aufmerksamkeit ist kein Zufall – sie ist das Resultat guter Strategie

On-the-Go Video ist nicht nur ein Werbeformat. Es ist ein strategisches Tool, das Markenkommunikation wieder in Einklang mit dem Verhalten der Menschen bringt: nahbar, mobil, kontextuell relevant. Für Entscheider:innen, die ihre Kommunikationsstrategie neu aufstellen wollen, ist es damit ein Baustein, der nicht ignoriert werden darf.

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